Nach dem US-Rückzug aus Nordsyrien ist jetzt die EU in der Verantwortung


Nachdem der US-Präsident Donald Trump den Rückzug aus Syrien angekündigt hat, werden die Karten im Kriegsgebiet neu gemischt. Aktuell werden Gespräche zwischen Frankreich und Vertretern der kurdischen Selbstverwaltung in Rojava/Nordsyrien dazu geführt.
Die Bundestagsabgeordnete der Fraktion DIE LINKE, Gökay Akbulut, kommentiert:

„Der unerwartete frühe Rückzug der USA zeigt, dass sie kein Interesse an der Sicherheit und Stabilität der Region hat. Es stehen weitere völkerrechtswidrige Kriegsangriffe der Türkei auf die kurdische Selbstverwaltung in Rojava/Nordsyrien bevor.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat Trumps Entscheidung gelobt. Das zeigt, dass auch Russland die vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan angekündigten Angriffe wie im Falle von Afrin tolerieren wird. Weder die USA noch Russland übernehmen für weitere kriegerische Auseinandersetzungen und Flüchtlingswellen Verantwortung. Die Bevölkerung in den kurdischen Kantonen protestieren gegen die Angriffe der türkischen Armee und fordern internationale Unterstützung. Jetzt ist die Haltung von Deutschland, Frankreich und Europa besonders wichtig. Sie sind jetzt gefordert sich entschieden gegen den angekündigten Kriegsangriff der Türkei zu stellen, ansonsten kann das auch verheerende Folgen für die gesamte Region und Europa haben.

Das unzureichende Engagement der USA in der Region verbunden mit dem Rückzug hinterlässt ein gefährliches Vakuum. Eine Unterstützung von insbesondere Deutschland und Frankreich ist für die kurdische Autonomie von zentraler Bedeutung.“


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