Kampf gegen Hass und Hetze


Linke-Bundestagsabgeordneten fordern gleichberechtigte Akzep­tanz aller Religionen.

VON SUSANNE GEHRMANN-RÖHM

Singen – Der Landtagskandidat der Partei „Die Linke“ im Wahlkreis 57 (Singen/Stockach), Franz Segbers, ist besorgt. Jeden Tag gebe es in Deutsch­land drei Straftaten gegen Muslime, an jedem zweiten Tag einen Angriff auf Moscheen. Und die Straftaten gegen Muslime und Musliminnen würden immer gewalttätiger. Da werden junge Menschen, die keine Fremden waren, grundlos umgebracht, wie vor einem Jahr in Hanau. Daher hatte sich Franz Segbers für eine Online-Konferenz zum Thema „Antimuslimischer Rassismus“ als Gesprächspartnerinnen Christine Buchholz, religionspolitische Spreche­rinder Fraktion „Die Linke“ im Bundes­tag sowie Gökay Akbulut, Sprecherin für Integration und Migration der Bun­destagsfraktion „Die Linke“ eingeladen.

Im November hatte Die Linke einen Entschließungsantrag im Bundestag gestellt und einen engagierten Kampf gegen islamfeindliche Straftaten gefor­dert. „Leider wurde unser Antrag am Ende abgelehnt“, so Christine Buch­holz. Umso wichtiger sei es nun, dran­zubleiben und die Gleichberechtigung der Religionen voranzubringen.

Für Gökay Akbulut hängt die Tat­sache, dass Muslime per se als Sicher­heitsproblem abgestempelt werden, mit dem Aufstieg der Rechten wie Marine Le Pen, Viktor Orban oder auch der AfD zusammen. Dabei habe es Migration schon immer gegeben. In Deutschland hätten rund 24 Prozent der Menschen einen Migrationshintergrund. Migran-ten sollten in allen Lebensbereichen vertreten sein. Auch in der Politik, doch dort seien sie noch sehr unterrepräsen­tiert. „Die AfD hat massiv dazu beige­tragen, dass die Stimmung so geworden ist“, so Akbulut. Man dürfe dieser Partei keine Bühne bieten, wo sie ihre rechte Hetze fortführen könne.

„Ich möchte Muslime ausdrück­lich ermutigen, sich nicht entmutigen zu lassen“, so Christine Buchholz. Die Linke möchte, dass der Islam gleich­berechtigt zu anderen Religionen an­erkannt werde. Für Franz Segbers steht außer Frage, dass der Islam zu Deutsch­land gehört: „Es ist unsere Aufgabe, die­se Buntheit der Kulturen schön zu fin­den und Gleichberechtigung zu leben.“


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