Danke für eure Unterstützung bei der Wahl
Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Interessierte,
ich nehme mir die Zeit ein paar Gedanken über den Ausgang der Bundestagwahl aufzuschreiben und neben der riesigen Enttäuschung ein paar Ideen zu formulieren.
Der Schock über die Wahlniederlage für uns Linke sitzt mir noch in den Knochen. Und auch wenn wir es ganz knapp geschafft haben mit einer Fraktion im Bundestag vertreten zu sein, ist die Enttäuschung riesig. So viele Genossinnen und Genossen haben gekämpft und werden dennoch nicht mehr im Bundestag vertreten sein, das schmerzt ganz persönlich und vor allem fachlich. Denn die Expertise und Verknüpfungen die viele über Jahre zu Gewerkschaften, in Vereinen und zu Bündnispartnern aufgebaut haben, die gehen uns erstmal zum Teil verloren.
Ich kann ein zweites Mal in den Bundestag einziehen und danke von Herzen allen die uns ihre Stimme gegeben haben. Besonders froh und dankbar bin ich über die Direktmandate von Gesine Lötzsch, Gregor Gysi und Sören Pellmann. Sie und ihre Wahlkampf-Teams haben es geschafft ihre Wahlkreise zu gewinnen und dadurch erreicht, dass DIE LINKE wieder in Fraktionsstärke im Bundestag vertreten wird.
Unsere erste Fraktionssitzung diese Woche im Bundestag war ganz klar auch der Start für Neufindung und Ausarbeitung. Dieser Prozess muss jetzt strukturelle Probleme der letzten Jahre, des Wahlkampfs und des Umgangs aufarbeiten, sodass wir in vier Jahren gestärkt sind und unsere Fraktion wieder vergrößern.
Relevante Opposition
Wir nehmen die Rolle der linken Opposition natürlich wahr, denn egal in welcher Größenordnung wir vertreten sind, wir sind und bleiben im Bundestag das soziale Gewissen und die Stimme des Friedens. Wir werden unsere Kräfte sammeln und noch rebellischer und energischer an die Arbeit gehen.
Gemeinsamer Parteiaufbau – Bündnispartnerin bleiben
Die starke Polarisierung 48 Stunden vor der Wahl hat DIE LINKE zerrieben. Die „Rote Socken“-Kampagne, genau wie das Droh-Szenario des Linksrutsches war ein bewusstes Framing der Konservativen unter der wir als kleinere Partei Stimmen verloren haben. Aber auch interne Konflikte und Uneinigkeit bei der Haltung zum Afghanistan-Einsatz haben uns Stimmen gekostet. Bei dieser Wahl sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen.
Es ist nicht die Zeit das Ergebnis schönzureden oder die Schuld bei anderen zu suchen. Jetzt ist die Zeit gemeinsam den Parteiaufbau im Land in Angriff zu nehmen und unseren Bündnispartnerinnen und Partner zu beweisen, dass wir weiter für ihre Forderungen streiten werden!
LINKE bleibt soziales Gewissen im Bundestag
Da in der zukünftigen Koalition (ob mit oder ohne Union, in jedem Fall mit der FDP) soziale Themen für die Koalition keine Rolle spielen werden, bleiben wir als LINKE das soziale Gewissen im Bundestag. Mit unseren parlamentarischen Initiativen und fachlicher Arbeit bleiben wir unserem Kern Thema der sozialen Gerechtigkeit treu und werden Missstände aufzeigen, die von anderen ignoriert werden.
eure Gökay