Katastrophe stoppen – Kinder sofort nach Deutschland holen
„So sehr sich die Menschen in Europa in der Corona-Krise in Solidarität üben, so sehr versagen alle europäischen Regierungen gerade in Griechenland und an der griechisch-türkischen Grenze” kritisiert Gökay Akbulut.
“Im Camp Moria sind heute bei einem Feuer mehrere Menschen verbrannt, darunter auch Kinder. Menschenleben, die wir hätten retten können. Zahlreiche Menschen verharren seit Tagen im inneren eines Bootes in absolut unmenschlichen Zuständen. Griechenland missachtet hier Völker- und Menschenrechte, indem es keine Asylanträge mehr bearbeitet. Mit dem Corona-Virus droht eine verheerende Katastrophe, denn in den maßlos überfüllten Camps droht eine Infektion und es besteht kein Schutz für die Menschen“ kommentiert Gökay Akbulut, integrations und migrationspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag die heutige Situation in Moria.
“Die Regierung macht Auflagen, Menschen sollen sich nicht versammeln, gegenüber Schutzsuchenden ist dies jedoch nicht gültig?! Hier gibt es doch gerade besondere Schutzpflichten.
Wir haben im November den Antrag auf die Aufnahme von unbegleiteten Kindern aus Griechenland gestellt. Der Kompromiss der Bundesregierung von vor seiner Woche, einige weniger Kinder aufzunehmen, welche auch noch mit Dublin-Überstellungen nach Deutschland vermischt werden soll, ist eine Frace, denn wir haben Platz, um die Kinder hierzulande aufzunehmen und zu retten.
Ich erlebe Deutschland in diesen Tage seit Ausbruch der Corona-Pandemie extrem solidarisch. Wir dürfen unsere Solidarität nicht von den Menschen in den Hotspots abspalten. Es haben sich in kurzer Zeit bundesweit Nachbarschaftsnetzwerke zur Koordinierung von Kinderbetreuung oder Einkaufshilfen zusammen gefunden. Wir sind solidarisch, das beweisen wir gerade mehr denn je, und wir bleiben solidarisch, auch und gerade in Zeiten dieser weltweiten Krise.
Vergessen wir in diesen Tagen nicht, wie privilegiert wir sind und wir sehr uns dieses Privileg verpflichtet. Die Aufnahme der Kinder muss sofort und unbürokratisch geschehen, denn #WirHabenPlatz.”