Problematisches Gedenken an NS-Verbrecher Franz von Bodman in Zwiefaltendorf: Handlungsbedarf der Bundesregierung?
Ich frage die Bundesregierung, ob sie die Ehrung des NS-Lagerarztes Franz von Bodman auf einem Familien-Ehrenmal in Zwiefaltendorf (Baden-Württemberg) als problematisch ansieht und ob sie Handlungsbedarf sieht, dies zu ändern. Die Bundesregierung wird auch gefragt, ob eine abgestimmte Lösung mit Österreich möglich wäre angesichts seines Ehrengrabs in Österreich.
Schriftliche Frage der Abgeordneten Gökay Akbulut
(Monat August 2024, Arbeits-Nr. 24-08-0386)
Hat sich die Bundesregierung eine Auffassung dazu gebildet, dass dem NS-Lagerarzt Franz von Bodman, der nach Recherchen von Historikern im KZ Auschwitz Häftlinge durch Injektion mit Phenol ermordet haben und im KZ Neuengamme an der Vergasung sowjetischer Kriegsgefangener mit Zyklon B beteiligt gewesen sein soll, auf einem Familien-Ehrenmal in Zwiefaltendorf im Kreis Biberach in Baden-Württemberg öffentlich gedacht wird (vgl. www.schwaebische.de/regional/baden-wuerttemberg/der-kz-arzt-aus-oberschwaben-2385205 ), und wenn ja, sieht sie hier Handlungsbedarf, und wenn ja, welchen, und sieht die Bundesregierung das Erfordernis und ggf. die Möglichkeit, gemeinsam mit der österreichischen Regierung eine aufeinander abgestimmte Lösung zu finden, die die Taten von Franz von Bodman berücksichtigt, sowohl für das Ehrenmal in Zwiefaltendorf als auch für das Ehrengrab des NS-Lagerarztes im österreichischen Lend, wo das österreichische Bundesministerium für Inneres laut einem Pressebericht trotz Protesten des Internationalen Auschwitz Komitees (IAK) jede Veränderung der Grabstätte blockiert (vgl. www.swp.de/baden-wuerttemberg/holocaust-arzt-aus-zwiefaltendorf-der-adelige-kz-moerder-liegt-bis-heute-in-einem-ehrengrab-73192413.html )?
Antwort der Bundesregierung
(Regelfrist zur Beantwortung: 10.09.24)