Bildung

Baden-Württemberg bildungsgerecht!


Trotz seines Reichtums zieht sich die soziale Spaltung auch durch unser Bundesland Baden-Württemberg. Umso wichtiger ist ein gutes und faires Bildungssystem für alle. Mir liegen vor allem die Kinder aus benachteiligten Familien am Herzen. Denn ich habe selber lange im Bildungsbereich gearbeitet und dabei unmittelbar erlebt, mit welchen Hürden und Benachteiligungen Kinder und Jugendliche aus Haushalten mit wenig Einkommen zu kämpfen haben. Der Bildungserfolg darf nicht vom Elternhaus abhängen. Unser Bildungssystem muss hier gegensteuern, statt diese Ungleichheiten weiter zu verschärfen. Dafür kämpfe ich!

Ich habe die Einführung der Gemeinschaftsschulen durch die grün-rote Landesregierung 2011 sehr begrüßt. Inklusive Gemeinschaftsschulen sind am besten dazu geeignet, alle Kinder entlang ihrer jeweiligen Bedürfnisse bestmöglich zu fördern. Ich bin eine große Verfechterin einer solchen Schule für alle. Daher haben mich die Pläne der Landesregierung, tausende von Lehrstellen zu streichen, mehr als nur befremdet. Die Gemeinschaftsschule braucht mehr als weniger Lehrkräfte, um gut zu funktionieren. Doch statt endlich das nötige Geld für gute Bildung in die Hand zu nehmen will das Land Lehrerinnen und Lehrer entlassen und versucht wo es geht Kosten zu sparen. In keinem anderen Bundesland werden so viele Lehrkräfte über die Sommerferien zum Jobcenter geschickt wie in Baden-Württemberg – das ist doch skandalös für ein so reiches Land.

Wir wissen alle, dass das Land Baden-Württemberg die Lernmittelfreiheit sogar in seiner Landesverfassung verankert hat, in der Realität aber tun sich hier große Lücken auf. Lernmittelfreiheit ist mehr als die reine Abwesenheit von Schulgeld. Auch der Schulweg, das Mittagessen oder Zuschüsse zu Unterrichtsmaterialien müssen wir dazu zählen. Es sind ja oft diese begleitenden Kosten, die Familien mit wenig Einkommen und Alleinerziehende vor große Herausforderungen stellen.

Bildungsgerechtigkeit sieht anders aus! Statt Kinder schon in sehr jungen Jahren aufzuteilen und damit ihren Lebensweg zu zementieren, brauchen wir personell und finanziell gut aufgestellte Schulen für alle, in der Kinder gemeinsam und sozial lernen. Konkurrenz und Wettbewerb hat in der Bildung nichts verloren.

Wir alle mussten erleben, wie sich unter Corona die soziale Schieflage weiter verschärft hat. Das gilt auch für den Bildungsbereich: wer zu Hause einen eigenen Laptop, ein eigenes Zimmer mit Internetzugang und womöglich studierte Eltern hat, die beim Homeschooling helfen können, ist hier klar im Vorteil. Meine Arbeit mit jungen Migrantinnen und Migranten hat mir aber deutlich gezeigt: für Familien mit geringen Einkommen und mit Migrationsgeschichte gilt dies oft nicht. Wir müssen benachteiligte Familien besser unterstützen, beispielsweise durch ergänzende Sprachkurse. Bildung muss bestehende Diskriminierungen abbauen und darf sie nicht weiter verschärfen!

Als LINKE haben wir uns an dem landesweiten Bündnis für gebührenfreie Kitas beteiligt. Warum ist das wichtig?

Kitas sind die ersten Bildungseinrichtungen, die unsere Kinder besuchen. Wie viel die Eltern für den Besuch aber zahlen müssen hängt maßgeblich von der Stadt oder der Gemeinde ab. Die Gebühren können mehrere hundert Euro betragen und sind gerade für ärmere Familien und Alleinerziehende eine große Belastung. Die grün-schwarze Landesregierung bewegt sich bei dem Thema aber keinen Millimeter, dabei könnte sie die Familien genau hier entlasten. Stattdessen verhinderte sie das Zustandekommen des Volksentscheids – ein sozialpolitisches Armutszeugnis für diese Landesregierung. Zusätzlich hat diese grüngeführte Landesregierung Studiengebühren durch die Hintertür wieder eingeführt und das entgegen aller Wahlkampfversprechen.

Auch im Bereich der Ausbildung muss sich einiges ändern. Es kann nicht sein, dass junge Menschen während ihrer Ausbildung bei ihren Eltern wohnen bleiben müssen, weil das die Vergütung bei Weitem nicht für eine eigene Wohnung reicht. Gerade bei den sozialen Berufen, wo wir doch so dringend mehr Beschäftigte brauchen, muss oft sogar noch für die Ausbildung bezahlt werden. Für uns als LINKE ist klar, dass wir junge Menschen in ihrer Berufsausbildung besser unterstützen müssen. Wir wollen einen Ausbildungsfond einführen, in den alle Betriebe einzahlen und ausbildende Betriebe unterstützt werden. Außerdem treten wir für eine Ausbildungsgarantie ein.

Wichtig ist für mich auch, dass wir unser Bildungssystem als Ermöglichung für lebenslanges Lernen begreifen. Das Streben nach Wissen und Fortbildung begleitet uns von jung bis alt und unser Bildungssystem muss das auch tun. Deswegen müssen wir neben Kitas, Schulen, Unis und der Ausbildung auch Volkshochschulen und Abendkurse für Erwachsene stärken. Als Abgeordnete für DIE LINKE stehe ich für lebenslanges Lernen – gebührenfreie Bildung von der Kita bis zur Erwachsenenbildung. Das reiche Baden-Württemberg kann sich gute Bildung leisten und dafür möchte ich mich gemeinsam mit euch einsetzen: für ein Bildungssystem, dass alle Kinder bestmöglich fördert.

 


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