Integrationsbarometer: Diskriminierungserfahrungen verringern das Vertrauen in öffentliche Institutionen


„Es ist grundsätzlich gut, dass das Vertrauen in die Politik von Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte, auch in Zeiten von COVID-19 stabil ist“, kommentiert Gökay Akbulut, Sprecherin für Migration und Integration der Linksfraktion im Bundestag, das heute vorgestellte Integrationsbarometer des Sachverständigenrats für Migration, welches das „Integrationsklima“ in Deutschland abbildet. Akbulut weiter:

„Dennoch macht das Integrationsbarometer auch sehr deutlich, dass Menschen mit Diskriminierungserfahrungen öffentlichen Institutionen wie Schule und Polizei sehr viel weniger vertrauen. Wie soll das Vertrauen von Menschen mit Migrationsgeschichte steigen, wenn keine Woche vergeht, in der nicht neue rassistische Chats in den Polizeibehörden auftauchen?

„Sobald Schülerinnen und Schüler rassistische Erfahrungen in Ihren Schulen erleben, sinkt das Vertrauen. Zahlreiche Studien zeigen, dass Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund bei gleicher Leistung schlechter bewertet werden, als ihre Klassenkameraden mit deutschen Namen. Deshalb ist es wichtig, dass interkulturelle Bildung vermehrt als Pflichtmodul bei der Lehrkräfte-Ausbildung etabliert wird.

Im Sommer haben tausende auf den Black-Lives-Matter-Demonstrationen, gegen Rassismus und Diskriminierung demonstriert. Selbst wenn das Integrationsklima stabil ist, so bleiben leider auch alle Formen der rassistischen Diskriminierung und Ungleichbehandlung unverändert.“

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