Einwanderung nicht am Bedarf der Wirtschaft ausrichten


Deutschland ist ein Einwanderungsland

In einer heute veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung wird wieder deutlich, dass sich Einwanderung und der Bedarf an Fachkräften maßgeblich an unternehmerischen Interessen orientiert. Das darf nicht Hauptkriterium sein, sondern Einwanderung muss auch mehr humanitäre Zugangswege erlauben. Gökay Akbulut, Sprecherin für Migration und Integration erklärt:

„Hätte die Union in ihrer Regierungszeit nicht versäumt Deutschland als Einwanderungsland zu akzeptieren und vorausschauend regiert, dann wären wir heute nicht hier. Sie diskutieren Migration immer in einem Atemzug mit Sicherheit und sehen Einwanderung als Problem. Dabei müssen wir nur endlich akzeptieren was längst Realität ist: Deutschland ist ein Einwanderungsland.“

Akbulut weiter: „Die Studie belegt, dass wir Einwanderung brauchen. Die Identitätskrise der CDU/CSU in Bezug auf Einwanderung nach Deutschland hat der deutschen Gesellschaft schon viel wertvolle Zeit gekostet. Es reicht!

Mit dem Anstieg der Zahl der Asylsuchenden wurde in den letzten fünf Jahren  Asylrechtsverschärfungen durch die Parlamente gepeitscht. Das große Versäumnis Einwanderung zu gestalten zeigt bis heute Spuren. Beim CDU-Werkstattgespräch gestern wurde vor allem der Kontrollverlust thematisiert.“

„Dass Menschen in Deutschland Asyl beantragen, die bisher keine Chance haben ein Arbeitsvisum zu erhalten, weil die Regierung erst jetzt einen Entwurf zu einem Fachkräfteeinwanderungsgesetz vorlegt, ist ein Skandal. Schuld daran ist vor allem die Union, die sich lange dagegen gewehrt hat.

Einwanderung soll nach den ersten Entwürfen der Union nun dann möglich gemacht werden, wenn sie deutschen Unternehmen nützlich ist. Geht es aber darum, dass Deutschland Schutzsuchende aufnehmen will, „darf sich 2015 nicht wiederholen“. Das sind eindeutig die falschen Werte.“

Die Union versucht sich mit ihrer Migrationswerkstatt die Deutungshoheit zum Thema Migration anzueignen, das ist wirklich ein Unding. Es ist kein Platz für Humanität aber für Nützlichkeit für deutsche Unternehmen. Dieser Verwertungslogik widerspreche ich ganz deutlich.“


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