Klimaschutz in Mannheim: Besuch bei der MVV und beim GKM


Die Auswirkungen des globalen Klimawandels erleben wir hautnah. Die Sommer werden wärmer, Dürren und Überflutungen nehmen zu, Flora und Fauna verändern sich. Die drohende Klimakatastrophe ist das Ergebnis massiver Ausbeutung unserer natürlichen Ressourcen. Abwenden können wir die Katastrophe nur mit einer konsequenten Abkehr unserer Art des Wirtschaftens. Und zwar auf allen Ebenen, global bis kommunal.

Als Linke kämpfen wir daher für eine sozial-ökologische Transformation, für eine nachhaltige Produktion, für eine echte Verkehrs- und Energiewende.

Mit letzterem wollen wir uns heute beschäftigen. Zusammen mit meinem Kollegen Jörg Cezanne (MdB Die Linke), den Mannheimer Stadträt:innen Dennis Ulas (StR Die Linke) und Dr. Jessica Martin (StR Klimaliste) sowie der Heidelberger Stadträtin Sahra Mirow habe ich daher die MVV Energie AG in Mannheim besucht. Die MVV ist eines der führenden Energieunternehmen Deutschlands und hat im Oktober letzten Jahres die aktuell größte Wärmepumpe Mitteleuropas in Betrieb genommen.  Mit einer thermischen Leistung von ca. 20 Megawatt leistet diese Flusswärmepumpe einen Beitrag zur grünen Fernwärme, derzeit 3 % des Fernwärmebedarfs.

Das Gespräch führte Dr. Christoph Helle und Dirk Pohlmann von der MVV mit uns. Dr. Helle erläutert, wie die MVV bis 2035 nicht nur klimaneutral, sondern ab dann sogar klimapositiv werden möchte. Der Plan ist ambitioniert, aber dringend nötig. Schließlich scheinen Bundes- und Landesregierung ihre an sich schon zu wenig ambitionierten Klimaschutzziele zu reißen. Die Energiewende kann aber nicht warten und ist ein ausschlaggebender Hebel für die Reduktion der CO2-Emissionen.

Als Linke setzen wir daher auf lokale Energieunternehmen in öffentlicher Hand. Im Falle der MVV handelt es sich um ein börsennotiertes Unternehmen, nachdem es bis 1999 rein kommunales Stadtwerk war. Hauptanteilseignerin ist aber weiterhin die Stadt Mannheim. Perspektivisch muss aus Sicht der Linken jedoch eine Rekommunalisierung der lokalen Energieversorgung erfolgen.

Damit das Ziel der Klimaneutralität und -positivität gelingen kann, braucht es verschiedene Ansätze. Für die MVV bedeutet das auch Ausbau der Tiefengeothermie, die Nutzung von Abwärme der Industrie und Biomasse beispielsweise. Im Anschluss an einen Vortrag bei der MVV konnten wir die Flusswärmepumpe selbst besichtigen, die letztes Jahr im Oktober in Betrieb gegangen ist und sich auf dem Gelände des Großkraftwerks Mannheim (GKM) befindet.

Klar ist, dass es einen Maßnahmen-Mix braucht, um die kommunalen Stadtwerke schnellstmöglich auf einen klimaneutralen Pfad zu bringen. Bestehende Förderprogramme auf Bundes- und Landesebene müssen ausgebaut werden. Der Umbau der Energieversorgung hin zur erneuerbaren Energien ist ein gesamtgesellschaftliches Projekt. Schließlich sind es die reichen Industrieländer, die den Klimawandel maßgeblich zu verantworten haben. Nun gilt es, dieser Verantwortung gerecht zu werden.


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