Fachaustausch mit der BWKG: Gesundheit ist keine Ware


Gökay Akbulut (MdB) zum Fachaustausch mit der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) in Berlin:

„Dieser Fachaustausch war enorm wichtig, denn die Gesundheitsversorgung in Baden-Württemberg gerät zunehmend unter Druck. Der grüne Gesundheitsminister Lucha setzt mit seinen Bestrebungen, die Anzahl der Krankenhäuser im Land zu reduzieren die Versorgung in der Fläche aufs Spiel. Denn weniger Standorte bedeutet eben auch längere Anfahrtszeiten. Das trifft vor allem die ländlichen Regionen, in denen die Patientinnen und Patienten jetzt schon Probleme mit der Erreichbarkeit haben. Gleichzeitig übernimmt das Land nicht die vollen Investitionskosten, was die Krankenhäuser unter finanziellen Druck setzt und der zunehmenden Ökonomisierung Vorschub leistet.

In einer Blitzumfrage ermittelt die BWKG einen Fehlbetrag von 800 Millionen Euro bei den Krankenhäusern im Land. Wenn diese nicht schnell auf ein stabiles finanzielles Fundament gesetzt werden, hat das vielfältige Auswirkungen auf die flächendeckende Versorgung der Patientinnen und Patienten. Eine geordnete Krankenhausreform sei dann kaum mehr möglich.

Gleichzeitig mangelt es immer mehr an Fachkräften und auch die Digitalisierung stellt die Krankenhauslandschaft vor Herausforderungen. Es wird daher endlich Zeit, dass die Arbeitsbedingungen in Pflege und Gesundheit deutlich verbessert werden, denn Applaus zahlt keine Miete. Dafür brauchen wir eine bedarfsorientierte Finanzierung, die wegkommt von der zunehmenden Ökonomisierung des Gesundheitssektors. Gesundheit ist keine Ware!“


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