Anschlag von Halle – ein Jahr danach


„Die größte Bedrohung für unsere Gesellschaft geht von rechtsterroristischen und rassistischen Tätern aus. Täter, die sich jahrelang unentdeckt und anonym, online, in rechten Netzwerken, radikalisieren und beim Verlassen des Jugendzimmers der elterlichen Wohnung Menschen kaltherzig umbringen“ erklärt Gökay Akbulut, Migrations- und Integrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich des Attentats von Halle, das sich am Freitag den 9. Oktober 2020 jährt.

„Es bestürzt mich zutiefst, dass jüdische Gläubige an einem ihrer höchsten Feiertage hier in Deutschland nicht sicher waren. Ein solch furchtbares Attentat hätte es in Deutschland nie wieder geben dürfen. Stattdessen erinnert auch dieser terroristische Anschlag Betroffene von Antisemitismus, Rassismus und ihre Familien daran, dass Deutschland ein riesiges Problem mit Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus hat. Ein Problem, dem die Behörden nach wie vor überhaupt nicht angemessen nachgehen“ so Akbulut weiter.

„In den Sicherheitsbehörden werden täglich rechte Netzwerke aufgedeckt. Menschen mit Rassismus-Erfahrungen werden nicht nur bedroht und angegriffen, oder von Rassisten in der AfD mit ihrer Hetze im Bundestag markiert, sondern Sie werden auch von der Polizei strukturell diskriminiert, die eigentlich für ihren Schutz zuständig ist. Das ist eine unfassbare Schande für Deutschland!

Empörende Äußerungen, wie die von Innenminister Stahlknecht zur Sicherheit von Synagogen, sind absolut inakzeptabel. Für mich zeigen diese, die Realität der Betroffene, die nicht nur Oper eines antisemitischen Terrorakts werden, sondern durch einen derart katastrophalen und unsensiblen Umgang zusätzlich ein zweites Mal verletzt werden. Jetzt werden sie auch noch verantwortlich dafür gemacht, dass es nicht ausreichend Schutz von Polizist*innen gibt, es ist unfassbar.

Hier muss in Deutschland ein massives Umdenken stattfinden. Meine Gedanken sind bei den Betroffenen, Angehörigen und Zeugen, die am 09.Oktober 2019 erleben mussten, was passiert, wenn rassistischer Hass in Taten umgesetzt wird.“


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