Mother Hood e.V. – für eine selbstbestimmte Geburt


Bundeselterninitiative zum Schutz von Mutter & Kind während Schwangerschaft, Geburt und erstem Lebensjahr. Ein Gespräch mit Anja Lorenz und Myriam Maldacker von der Regionalgruppe Rhein-Neckar.

Die Geburt eines Kindes ist ein Ereignis, das alles verändert. Nichts krempelt das Leben einer Frau so sehr um wie die Geburt eines Kindes – und bereichert es gleichzeitig. Dabei ist der Akt des Gebärens gerade in unserer heutigen Zeit vielen fremdbestimmten Faktoren und auch Repressionen unterworfen.

Hierzu traf ich mit Myriam und Anja vom Verein Mother Hood. Dieser Verein wurde 2015 gegründet und engagiert sich für eine sichere Geburtshilfe und will Missstände in der Geburtshilfe und im Frauengesundheitssektor aufzeigen.

So sind vor einigen Jahren die Versicherungssummen für Hebammen enorm angestiegen, so dass sich diese die nun übermäßigen Versicherungsprämien oft nicht mehr leisten können. Viele Hebammen geben deshalb den Beruf auf und in der Folge sei es immer schwieriger für werdende Mütter eine Hebamme zu finden, sowohl für die Geburtsbegleitung in Kliniken als auch in der außerklinischen Geburtshilfe, sowie für die Betreuung des Wochenbetts, so Myriam Maldacker.

Dabei ist die Geburt etwas unglaublich schönes und intensives, doch werden in unserer von männlichen Vorstellungen geprägten Gesundheitspolitik viele Fehler gemacht. Zum Beispiel sei es nämlich ganz und gar nicht sinnvoll, dass die Mutter bei der Geburt auf dem Rücken liegt, natürlicherweise würde in aufrechter Position geboren, so Anja Lorenz. Auch die vielen Kaiserschnitte, Dammschnitte und andere in der Regel unnötige Eingriffe sind für die Frauen nicht nur schmerzhaft, sondern oft auch traumatisch.

Viele dieser Interventionen könnten durch eine frauenzentrierte, evidenzbasierte Geburtshilfe verhindert werden. Schließlich endet das körperliche Selbstbestimmungsrecht der Frau nicht an der Tür zum Kreißsaal. Hier muss noch viel mehr Bewusstsein dafür geschaffen werden, was eine Geburt für die Frau eigentlich bedeutet und wie diese so gestaltet werden kann, dass weder Mutter noch Kind durch medizinisch völlig unnötige Gewalterfahrungen entmündigt und traumatisiert werden.

Der Verein Mother Hood hat zu diesen Problemen einen 10-Punkte-Plan mit Lösungsansätzen für eine sichere Geburtshilfe erarbeitet, den Anja und Myriam mir mitgebracht haben.


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