Fridays for Future: Keine Geldstrafen für politisches Engagement
Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat bestätigt, dass an vier Mannheimer Familien Bußgeldbescheide über 88,50 Euro für unentschuldigtes Fernbleiben des Unterrichts gegangen sind. Die vier Schülerinnen und Schüler des Geschwister Scholl Gymnasiums nahmen während dieser beiden Unterrichtsstunden am 24. Mai an Fridays for Future teil, der wöchentlichen Klimaschutzdemo. Bisher sind solche Bußgeldbescheide lediglich in Mannheim rausgegangen.
Dazu die Mannheimer Abgeordnete Gökay Akbulut:
„Nun ist in Mannheim eingetreten, was bereits mehrfach angedroht wurde. Schülerinnen und Schüler von Fridays for Future sollen in ihrem politischen Engagement eingeschränkt werden, im vorliegenden Fall durch Geldstrafen. Das ist einfach ungeheuerlich. Damit sollen erste abschreckende Signale an die Schülerinnen und Schüler gesendet werden und das auch noch an einer Schule, die nach den Geschwistern Scholl benannt wurde.
Wundern tut es aber eigentlich nicht. Bereits Im April sprach Ministerpräsident Kretschmann davon, dass die Demos für mehr Klimaschutz nicht zu einer Dauerveranstaltung werden dürften. Jetzt sollen die Familien der jungen Menschen zahlen.
Zahlen würden sie aber so oder so. Denn ohne eine tatsächliche Kehrtwende in der Klimapolitik, ohne ernstgemeinte Maßnahmen zur Emissionsreduktion wäre der Preis doch um ein Vielfaches höher. Schließlich drohen uns nicht nur immer heißere Sommer, auch die Tier- und Pflanzenwelt ist massiv bedroht. Wenn in den Ländern des globalen Südens künftig kaum noch Landwirtschaft möglich sein sollte, wenn immer mehr Menschen zur Flucht gezwungen werden, dann wird es diese Generation sein, die damit umgehen muss.
Oder anders gefragt: Wie kann man einer Generation, die für ihr Erbe kämpft, dafür ein Bußgeld auferlegen? Wir wissen vielleicht nicht, was die Welt kostet, aber nun kennen wir den Preis dafür, sich für eine bessere Welt einzusetzen: 88,50 Euro, zahlbar beim Regierungspräsidiums Karlsruhe.“
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