Gökay Akbulut

Struktureller Rassismus ist Ursache von Armut bei Migrant*innen


Laut den neuesten Zahlen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg sind Menschen mit Migrationshintergrund und vor allem diejenigen ohne deutschen Pass besonders häufig von Armut betroffen. Während im reichen Baden-Württemberg in der Bevölkerungsgruppe ohne Migrationshintergrund jede und jeder Zehnte armutsgefährdet ist, sind bei den Menschen mit Migrationshintergrund über ein Viertel betroffen.

Gökay Akbulut, MdB aus Mannheim und migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag erklärt dazu:

„Die höhere Armutsgefährdung von Menschen mit Migrationshintergrund in Baden-Württemberg ist die Folge von strukturellem Rassismus im Land. Das ist eine besorgniserregende Entwicklung, da ein Drittel der Bevölkerung im Baden-Württemberg einen Migrationshintergrund hat. Auch die 10 Prozent Menschen ohne Migrationshintergrund sind für unser reiches Land 10 Prozent zu viel. Ob in der Schule, bei Bewerbungen für eine Arbeit oder bei der Wohnungssuche – Menschen mit einem ausländisch klingenden Namen, Frauen mit Kopftuch, Schwarze Menschen und People of Color oder sozial benachteiligten Verhältnissen werden systematisch diskriminiert. Die grün-schwarze Landesregierung  selbst ist da keine Ausnahme, schließlich hat niemand der Minister*innen und Staatssekretär*innen einen Migrationshintergrund. Das Integrationsministerium wurde gleich ganz abgeschafft. Neben der Förderung von Integration wird es Zeit für ein landesweites Programm gegen Diskriminierung und Armut. Notwendig sind flächendeckende Antidiskriminierungsbüros, verpflichtende Schulungen für Erzieher*innen und Lehrer*innen, die Einführung von anonymisierten Bewerbungen und entsprechender Quoten in Landesministerien sowie die aktive Verfolgung von Diskriminierungen auf dem Wohnungsmarkt.“


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