Güterzug

Müssen die Züge wirklich durch Mannheim?


Gökay Akbulut und Albert Bühler von BI-NOBL zur geplanten ICE-Neubaustrecke

Die Deutsche Bahn plant eine ICE-Neubaustrecke zwischen Frankfurt und Mannheim, die mit Hinblick auf den Güterverkehr nicht unproblematisch ist. So fürchten die Anwohnerinnen und Anwohner insbesondere eine erhebliche Mehrbelastung an Lärm. Die Mannheimer Bundestagsabgeordnete Gökay Akbulut (DIE LINKE) traf sich deswegen zum Gespräch mit Albert Bühler, einem der Hauptorganisatoren der Bürgerinitiative BI-NOBL, „Neuhermsheim ohne Bahnlärm“.

„Wir gehen davon aus, dass sich der Lärmpegel massiv verschlechtern wird, überwiegend nachts. Denn die versprochene Lärmentlastung in den Abend- und Nachtstunden funktioniert höchstens auf dem Papier!“, so Bühler. Der BI-NOBL Aktivist weiter: „Wir haben auch bereits konstruktive Vorschläge für die Verkehrsführung der Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim im Beteiligungsforum der DB-Netze gemacht. Ein weiteres Projekt der Deutschen Bahn ist die Wiederherstellung der zweigleisigen Befahrbarkeit der östlichen Riedbahn. Hier würden wir uns wünschen, dass die Deutsche Bahn mit dem anstehenden Erörterungsverfahren wartet, bis die Knotenbewertung Ende dieses Monats vorliegt!“

Dazu Gökay Akbulut: „Die Knotenuntersuchung wird unter anderem eine Engpassanalyse und entsprechende Maßnahmen beinhalten. Auf dieser Grundlage können die Trassenvarianten abschließend bewertet und so eine Präferenzentscheidung getätigt werden. Es macht also durchaus Sinn, diese Untersuchung abzuwarten und das weitere Verfahren dafür vorübergehend zu pausieren. An sich ist es ja richtig, den Güterverkehr auf die Schienen zu bringen. Wenn aber dafür Menschen um ihren Schlaf gebracht werden, sollten erst einmal genau geprüft werden, ob es alternative Streckenführungen gibt.“

„Das möchte ich an dieser Stelle ebenfalls betonen: Wir von der BI NOBL sind nicht generell gegen den Bahnverkehr. Auch wir sind dafür, den Güterverkehr mit Bahn und Schiff zu tätigen statt auf der Straße. Allerdings sind wir dagegen, dass die Bahn Strecken für den Transitgüterverkehr plant, die mitten durch Wohngebiete führen“, betont Bühler.


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