Paradise Papers

Paradise Papers werfen auch in Mannheim Fragen auf


Pharma-Milliardär Curt Engelhorn im Fadenkreuz der Steuerermittlungen

„Die Verwicklungen des Pharma-Milliardärs Curt Engelhorn mit den Paradise Papers wirft eine Reihe von Fragen auf. Zwar sind die Tricks und Kniffe der Familie Engelhorn mitunter womöglich legal, akzeptabel sind sie aber nicht!“ kommentiert Gökay Akbulut die jüngst bekannt gewordenen „Paradise Papers“-Enthüllungen, die auch den Mannheimer Unternehmer Curt Engelhorn betreffen.

Er hinterließ seinen Töchtern ein Milliardenvermögen, angelegt in diversen Trusts und Briefkastenfirmen. Als bekannt wurde, dass diese Geldgeschenke nicht versteuert wurden, hatten sich die Töchter Carolin und Elisabeth Engelhorn mit den bayerischen Finanzbehörden auf eine Steuernachzahlung über 145 Millionen Euro geeinigt. Die „Paradise Papers“ werfen auch hier weitere Fragen auf. Offensichtlich waren den Ermittlern im Fall der nicht-versteuerten Geldgeschenke viele der Trusts und Briefkastenfirmen nicht bekannt, über die Geld an die beiden Engelhorn-Töchter geflossen ist. Die LINKE Abgeordnete Akbulut fordert deswegen, dass dem Verdacht, Carolin und Elisabeth Engelhorn hätten weit mehr hinterzogen, als ursprünglich angenommen, nachgegangen wird. Der Fall gehört neu aufgerollt. Auch die Engelhorn-Stiftung, über die die Reiss-Engelhorn Museen finanziert werden, muss genau durchleuchtet und die Legitimität der „Angel Foundation“ geklärt werden.

Die Mannheimer Abgeordnete weiter:

„Diese und andere Fälle machen das Ausmaß der Steuerhinterziehung in Deutschland sichtbar. Während die öffentliche Infrastruktur zerfällt und angeblich kein Geld für mehr Personal in Bildung, Pflege und Gesundheit vorhanden ist, schleusen die Supereichen ihr Vermögen am deutschen Fiskus vorbei. Klar ist: Steuerhinterziehung als Geschäftsmodell muss ein Riegel vorgeschoben werden! DIE LINKE setzt sich für die Einführung einer Bundesfinanzpolizei ein, die wirksam gegen Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Subventionsbetrug vorgehen soll. Briefkastenfirmen gehören ans Licht der Öffentlichkeit, Doppelbesteuerungsabkommen mit unkooperativen Staaten müssen gekündigt werden. Durch eine Quellensteuer von 50 Prozent auf Zahlungen, Dividenten, Zinsen und Lizenzabgaben von Unternehmen in nicht kooperierende Staaten soll Steuerflucht verhindert werden. Es wird höchste Zeit, dass sich hier endlich etwas tut. Steuerflucht ist kein Kavaliersdelikt und darf juristisch auch nicht so behandelt werden!“


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